Lange Geschichte 2010
[2010 – lange Geschichte]
Das ist so deprimierend, durch diese Zwangseinweisung, damals durch meinen Bruder, ist mein Leben zerstört worden. So viel ist ganz, ganz sicher. Mein Bruder hat bis heute nicht zugegeben, dass er damals eine Übersprungshandlung gemacht hat, dass er damals mich schnellstens loswerden wollte und mich in ein System gestürzt hat, von dem er nicht wusste, was er damit angerichtet hat. Thomas und Christoph haben auf jeden Fall das System ausgenutzt um mich loszuwerden, und als sie dann gesehen haben, dass sie damit mein Leben nachhaltig geschädigt haben, da haben sie gesagt ok, wir können es jetzt nicht mehr rückgängig machen, wenn wir uns jetzt äußern und sagen „Hey, das war nicht so gemeint, der war vielleicht gar nicht so wild der Streit, und der hat keinen Suizid verursacht. Der hat halt nur sein Kunstwerk da gemacht, und das war alles gar nicht so wild und dramatisch, wie wir das geschildert haben in unserem drogenbeseuchten Kopf“. Die konnten einfach nicht mehr zurück, weil die haben da ein riesen Fass aufgemacht, und wenn sie dann ein Schuldeingeständnis gemacht hätten, hätten gesagt ok, wir haben einfach übertrieben und das war nicht verhältnisgemäß, den Hermann in die Psychiatrie abzusperren, dann, ja, hätten sie sehr viel Eigeninitiative und sehr viel Stärke beweisen müssen. Das haben sie nicht, und deswegen bin immer und immer wieder in die Psychiatrie gekommen, habe dagegen angekämpft und habe alle restlichen Kräfte aufgebraucht. Man darf nicht vergessen, zum Zeitpunkt der ersten Einlieferung war ich wirklich am Ende. Ich hatte ein Studium, die Hardcore-vierjährige-Beziehung mit einer Frau, die asexuell war, das ist kein leichter Happen für einen Homo Sapiens. Und erst recht nicht für einen, der so sensibel ist wie ich. Und dann wird man am Schluss dieser ganzen Geschichte von seinem Bruder, der wirklich aus dem Nichts kam und innerhalb von zwei Wochen das komplette Leben umgeschmissen hat, in so ein System reingeworfen, wo man sich dauernd am Rechtfertigen ist, dauernd versucht, gegen die nächste Psychiatriesierung anzugehen, die alte zu verarbeiten und dabei alles zu vergessen.